Interview de Romain Schneider avec le Luxemburger Wort

"Wir wollen Luxemburg als Exzellenzzentrum in diesem Bereich positionieren"

Interview: Luxemburger Wort (Laurence Bervard)

Luxemburger Wort: Warum investierte Luxemburg rund 200.000 Euro in die "Afrikanische Woche der Mikrofinanzen"?

Romain Schneider: Wir wollen Luxemburg als Exzellenzzentrum in diesem Bereich positionieren. Es geht nicht zuletzt darum, den Privatsektor für solche Investitionen zu begeistern, die als wichtiger Hebel in der Entwicklungshilfe dienen können. Mikrofinanzen sind ein Mittel, um Geld aus der öffentlichen Hand in den Entwicklungsländern sinnvoll einzusetzen und zu vervielfachen. Es geht aber auch darum, sich im Kontext der EU-Ratspräsidentschaft als Vorbild in diesem Bereich zu positionieren. Entwicklungshilfe und nachhaltige Entwicklung gehen Hand in Hand und sind eindeutig eine Priorität unserer "Présidence".

Luxemburger Wort: Wie wichtig ist die Rolle der luxemburgischen NGO ADA bei der Förderung der Mikrofinanzen?

Romain Schneider: ADA ist eine zentrale Organisation, die von meinem Ministerium gefördert wird und im Bereich der Mikrofinanzen die nötige technische Unterstützung liefern kann. Die Mitarbeiter der ADA sind Spezialisten. Sie bilden die Menschen vor Ort aus, identifizieren aber auch neue Projekte, die sie dann von Beginn an kompetent begleiten. Ihre Arbeit ist deshalb so zentral, weil sie sicherstellen, dass die Kredite richtig verwendet werden, die damit unterstützten Projekte nachhaltig tragbar sind und damit auch die soziale Sicherung der beteiligten Menschen vor Ort gewährleistet wird.

Luxemburger Wort: Es gibt immer wieder auch Kritik an den Mikrokrediten.Wie sehen Sie persönlich das Potenzial dieses Instruments?

Romain Schneider: Man muss wissen, dass Mikrokredite immer auch Mikroschulden sind. Wir schaffen eine wirtschaftliche Substanz, auf die die Menschen vor Ort aufbauen können. Deshalb ist die angesprochene Begleitung der Projekte, also gewissermaßen die "Gouvernance" der Mikrofinanzen, auch so wichtig. Es muss sichergestellt sein, dass die Gelder sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden. Dann bringt das Instrument auch den Erfolg in einer aktiven und nachhaltigen Entwicklungshilfe.

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